VIEL & WENIG


Viel Sonne, wenig Fotos, das ist die Grundaussage für den August 2018. Das Licht zu grell, zu hell, zu wenig Lust sich in der Hitze zu bewegen. Das Auge fand wenig wirklich Interessantes. Daher auch zwei Fotos von konkreten Gegenständen und da fangen wir gleich mit einem Foto an, das sich der großen Hitze verdankt...

 

Sommeropfer“ waren zahlreiche Bierflaschen, hier ein Blick in einen geleerten Kasten „Flens“. Das Bier in den schönen, bauchigen Flaschen. In diesen jedoch von Bier nichts mehr zu sehen, dafür schönes Farbspiel Weiß-Rot-Blau der Keramikverschlüsse gepaart mit metallischen Bügelreflexen und dem dunkelbraunen Schlund der Flaschenköpfe. Fotografiert in Barsinghausen. 

 

„Selbstbedienung“ ist ein trauriges Zeugnis von Wirtschaftsblüte aus der D-Mark-Zeit. 
In Morschen (der Name trifft zu) an der Fulda. Ein Dorf mit einer fast pittoresken Märchenstraße. Auf den ersten Blick. Beim genauen Hinsehen findet sich überall Verfall, Leerstand, Hinweise auf einstige, wohl bessere Zeiten. Aber schön, dass der Selbstbedienungskasten nicht abgebaut wurde und so als Zeitzeuge vor sich hinrostet und immerhin zum Fotomotiv taugt.

 

„Licht im Lack“  ist zweifellos schöner als Kratzer im Lack und die starke Sommersonne zeichnet nicht nur schöne Reflexe, sondern lässt auch das Rot leuchten wie selten.  Ein wenig geheimnisvoll, könnte auch ein Blick in ein Kirchenvorschiff sein, dass durch seine Fenster Erleuchtung ins Dunkelrote lässt... aber die Reflexionsfläche ist Autolack...

 

Andere Fortbewegungsgeräte hatten in diesem August Hochkonjunktur. Segeln war ideal für die besondere Form der Abkühlung. Nicht im, sondern auf dem Wasser, den Wind in den Segeln als kühlender Antrieb. „...mit zwei Segeln“ ist allerdings ein Göttinger Fundstück auf dem Festland, genauer in der Göttinger Innenstadt. Abblätternde Farbe auf einem Blechkasten. So fantasieanregend. Das mag ich. 

 

Der Sommer 2018 lieferte „Sooo viel Sonne“, das passende Sonnenballmotiv dafür fand sich allerdings im eher dusteren Ambiente. In der Bahnunterführung in der Bremer Graf-Moltke-Straße, also gleich um die Ecke. Da wo nie Sonne hinkommt. Vielleicht wollte der Sonnenball mal eine kleine Scheinpause einlegen.