WÄRME & FARBE


Der Beginn des 6. SPINK-Jahrgangs stand witterungsmäßig unter einem nicht so guten Stern. Viel grau, nass, kühl und ungemütlich. Die Zahl der akzeptablen Fotos überschaubar, aber ich hoffe, doch gelungen... 

Entscheidend: genug Wärme im Bild. Deshalf reichlich orangene Töne, die ja für sonniges und Wärme stehen....

 

Und natürlich Ausnahmen davon, wie der Titel „Dame ohne Oberleib“. Entdeckt in Göttingen in der Burgstraße, nahe einer Second-Hand-Boutique. Das passt ja. Wer das Oberteil in Augenschein nehmen möchte, der hat ja nun die Adresse.

 

„Dreizack“ hat zwei Stärken: Markante Struktur (nein, nicht gesponsert vom Sportartikelgiganten... der hätte sich den wirklich bildgestaltenden Plakatabriss auch nicht goutiert). Also nochmal die Stärken: strenge metallische Struktur und Papier in lockerer Bewegung. So mag ich das und dazu mal als Helferin die selten in Erscheinung getretene Januarsonne.

 

 

Dass Bremen via Weser auch eine gewisse Nähe zum Fisch hat ist bekannt. Ich sage nur: Stint! Dass mir ein „Fischkopp“ in allernächster Nachbarschaft vor die Mobilfon-Linse schwimmt, damit allerdings war nicht zu rechnen. Im Bahntunnel sollen Fischköppe sich angeblich sehr wohl fühlen...

 

Ätsch änd Oränsch“ steht für die Ästhetik der Verwundung. Nicht das Glatte, das Heile ist wirklich attraktiv, nein die Verletzungen (in diesem Falle die herben Kratzer) geben dem Motiv Charakter. Dieser Flaschencontainer steht mitten im Leben und direkt vor dem Cafe Ambiente, das ja seinen Gründung den bösen „Kratzern“, die der Alkohol verursacht, verdankt. Das Sprachspiel „Ätschändoränsch“ und das Natur und Menschen verletzende Gift „Agent orange“ (von den Amerikanern im Vietnamkrieg rücksichtslos eingesetzt) stehen durchaus in Beziehung.

Ungewiss“ ist nicht der Träger dieser reizvollen Bildgestalt, ebenfalls ein Flaschencontainer vor dem Cafe Ambiente, ungewiss ist, welche Fantasien das tierähnliche Wesen im Bildzentrum auslöst... Vogelartiger Schnabel, leopardefellartiges Fleckenmuster