LÜCHOW & DANNENBERG


Die 91. SPINK-Ausgabe zeigt im Juli 2020 Fotos von nur einem Erlebnisort. Ein feines, nicht ganz kleines Grundstück im kleinen Örtchen Grippel im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Ach ja... war da nicht...? Ja, da war und ist noch das Atommülllager Gorleben...

Und durch die Gemarkung Grippel, zu der Gemeinde Langendorf gehörend, rollt dann auch ab und an ein strahlender Transport... aber der war nicht Gegenstand fotografischen Interesses, sondern Wohnhaus, Scheune, Schuppen, Garten und was darin in der Um- und Ausbauphase so zu entdecken ist...

 

Ganz sicher war und bin ich mir nicht bei der Auswahl des Titelbildes, scheint es mir doch zu offensichtlich, dass es sich um einen Türbeschlag handelt. Allerdings recht einfach auf einer Presspan-Platte, die als Tür dient, angebracht. Neue Schraubenköpfe für die Augen, alter Schraubenkopf für den Mund und eine große Lücke für die Nase. Ein Gesicht, daß einem rotzig „Guckst Du“ entgegenruft... Na gut, weil es selbstbewußt und herzig ist, darf es auf den Titel...

 

Eigentlich ist ja nach volkstümlichem Gesang ein Loch im Eimer, aber schönere Wirkung hat ein dichter Eimerboden mit kleinem Pfützenbestand, dann zeigt sich bei gewissem Fotowinkel ein „Halbmond im Eimer“... von dem dann auch noch ein kleines Seil herabhängt..., der Mann im Mond hat sich wohl für einen Spaziergang abgeseilt...

 

Bei meinem kleinen Fotogang durch den benachbarten Schuppen, fiel mir ein Barhocker mit Kronenkorkensitz ins Auge. Sitzfläche schon etwas ramponiert und hübsch verstaubt und nicht mehr in ganz korrekter Aufrechtstellung... so wie der Trunkenbold darauf nach einigen Bierchen: „Echt schräg“!

 

Und ein wenig weiter dann doch noch der defekte Plastikeimer, so wie es sich am Bau gehört. Marsrot und mit sattem Riss... vielleicht ein Anblick, den die Kameras der Mars-Rovers „Perseverance“ in einigen Monaten zur Erde funken... ob es wirklich einen „Riss im Mars“ gibt? Wir werden es sehen... das heißt, wir sehen ja schon einen...

 

Und damit nicht nur Verstaubtes und Marodes Auskunft geben über die Zustände im elbnahen, ehemaligen „Zonenrandgebiet“, zum Abschluß eine kleine ironische Anspielung auf einstige deutsch-deutsche Befindlichkeit  „Mauerblümchen“.