WAGEN & FELD


Gut, es ist etwas respektlos den großen Namen des Produktdesigners und Bauhausschülers Wilhelm Wagenfeld aufzusplitten, aber dieses SPINK und die Fotos von Objekten der Ausstellung „Leuchte“ in der WESERBURG in Bremen, die sind ja ähnlich respektlos. Der legendären  Bauhaus-Leuchte von Wagenfeld  habe ich mich ähnlich genähert, wie die Künstler, die dort dem Gebrauchsgegenstand neues Gewand verpassten und so die Leuchte auf andere Bedeutungsebenen transferierten.

Das „Wagenfeldquartett“ hat etwas von einer Narrenparade. Angeklebte Kegel, aufmontierte Kappen, die vier Leuchten zelebrieren eine Lachparade. Warum auch nicht.

Leider habe ich mir nicht gemerkt, welche Künstlerin, welcher Künstler jeweils für die neue Gestalt verantwortlich ist, aber sie schaffen mit ihrer Veränderung die Möglichkeit fotografisch ganz neue Zusammenhänge herzustellen. Mit der „Wagenfeldfußnote“ finde ich das ganz gut gelungen.

Beim „Wagenfeldgeflecht“ schaffen das offene Weidengeflecht, das die Leuchte umgibt und das Licht bewegte Schattenspiele auf dem Ausstellungssockel. Der dunkle Raum verstärkt die Wirkung.

Wagenfelder“  werden sichtbar, wenn man Leuchte, Fuß und Umgebung in neue, geometrische Beziehung setzt. Die Leuchte sitzt am Rand, aber ohne die Leuchte wären die  dominierenden Umfelder (kein korrektes Deutsch) uninteressant.

Und zum Abschluss eine gewitzte Konstruktion. Endlich kann man mal der Wagenfeld-Leuchte von unten ins Schirminnere schauen. Man steht aufrecht und doch kopf. Fühlte mich ein wenig wie in Australien, deshalb: „Wagenfeld Down Under“.

Übrigens, die Ausstellung in der Weserburg ist noch bis zum 10. Juli 2016 zu sehen.