Ach ja, der November. Melancholie im Überfluß. Herbe Tageslichtabnahme. Wetter, das nicht nach draußen lockt und folglich wenig zum Fotografieren reizt... Die Ausbeute knapp, aber es gab dann doch Gründe (Mauerwerk, Stahl, Blech...) die Zeichen trugen, die eine Deutung hinter der Offensichtlichkeit zulassen...
„Schatten an der Wand“ könnte nahelegen, dass hier farblich ehemalige Nähe zu Dortmund und den Borussia-Farben für die Titelwahl ausschlaggebend war. Nein, es war der schöne und intensive Schatten, der für eine fast plastische Abhebung vom Grund sorgt. Und gerade, weil das so unspektakulär daherkommt: auf Seite 1.
Was im Sommer noch stolz und schön sich blühend dem Auge zeigt, das ist im November nur noch eine vage Erinnerung an die vorherige „bella figura“. Wie „ausgeblüht“ kam mir deshalb das ins Metall und in die Farbe gekratzte Skelett einer einst wohl stolzen Blume vor...
Was nimmt der Mann für Drogen...? Na, vielleicht ist/war es auch nur ein Anfall großer Melancholie...
Deutlich optimistischer die Schwarz-Rot-Gelb-Kombi, die Belgiern sicher ganz gut gefallen würde... Ein typischer SPINK-Beitrag, der Farbe wegen... Also: „Coloris causa“...
„Tintoretto“ ist natürlich eine gewagte Namensgebung, denn mit dem italienischen Meister Jacopo Tintoretto hat diese Foto eigentlich nichts zu tun, allerdings hatte Tintoretto sich schon Mitte des 16. Jahrhunderts erlaubt, auch „Randfiguren“ der Gesellschaft in seinen Gemälden zu würdigen. Sklaven zum Beispiel, Huren oder auch Kranke und da ich ja auch eher eine Vorliebe für Abweichendes habe, so hat mich dieses Motiv auf einem Flaschencontainer halt an ein Tintenfass erinnert, so habe ich mir den „Tintoretto“ einfach erlaubt obwohl ein Gedanke an Wilhelm Busch wohl naheliegender gewesen wäre...
Der hat ja bekanntlich die bösen weißen Buben... aber da dürft ihr schon selber nachschlagen..
Und der abrundende „Radikarl“ darf frech Grinsen, weil er zum Glück an keinen Koalitionsverhandlungen teilnehmen durfte und vorerst wohl auch nicht darf, zumindest nicht im Bund. Immerhin ein Bild, in dem sich Rot und Grün doch ganz gewinnbringend zusammenfinden.