KÖNNEN & KENNEN


Sind die Voraussetzungen für Kunst. Johann Gottfried von Herder hat es bereits im Jahr 1800 in seinem Werk Kalligone so formuliert: „Kunst kommt von Können oder Kennen her (nosse aut posse), vielleicht von beiden, wenigstens muß sie beides in gehörigem Grad verbinden.“ Irgendwie war Können und Kennen das stille fotografische Motto in einem kalten März, der bei Sonnenschein zu grell war und ohne Sonne zu grau oder zu nass und so wurde nicht nur außen, sondern auch innen fotografiert. Mobil, wie immer. 

 

Im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen zum Beispiel, anläßlich der Ausstellung „Horizontalist“ von Volker März, die eine echte Herausforderung ist. Große Radiergummis, ganz das klassische Modell, mattblau-rotorange, wecken Erinnerungen an schulische Momente, die man gern komplett ausradiert hätte. Nicht viel anders geht es manchen mit der jüngeren Geschichte des „Vaterlandes“... Wiederherstellung der Unschuld? “Erinnerungen ausradieren? Die Frage darf jeder für sich selbst beantworten. 

 

Manches ruft bei uns im Hirn sofort Erinnerungen oder mindestens Assoziationen hervor. Auch angenehme. Zum Beispiel, daß man sich Kirschenzwillinge bestens übers Ohr hängen kann und dann stolz essbare Ohrringe spazieren trägt. Deshalb „Kirschen im Dorf lassen?“ Im Dorf ja... am Baum nur so lange wie nötig... 

 

Xiphias Gladius“,ich sage es gleich, ist der lateinische Begriff für den Schwertfisch. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das Tier an einer runtergekommenen Wand mit besprühten Fensterresten richtig erkannt habe. Vielleicht auch ein Rochen? Die Fantasie erlaubt beides... bleiben wir mal beim Schwertfisch... 

 

Ausstellungen sind anstrengend. Der Mensch freut sich über gebotene Sitzgelegenheiten, die meist recht knapp und dazu oft auch unbequem sind. Holzbänke zum Beispiel... Das Gerhard-Marcks-Haus bietet im Rahmen der Ausstellung „Horizontalist“ üppige Erholung auf rotem Leder. Nicht nur was für den Ar..., sondern auch für das Auge... in diesem Falle in Leder, knallrot... Und das sagt uns auch noch: „Mmmmhhh!“ Lecker Hinterteil...

 

Bleibt die Abschlussaufforderung:Bitte Lächeln!“ Was in der Städtischen Galerie bei der Präsentation der Förderpreisträgerarbeiten nicht immer gelang (sorry!). Aber leicht versteckt neben dem Ausgang hatte wohl ein Mitfühlender als verabschiedende milde Gabe einen lächelnden Chinesen, vielleicht auch Chinesin aufs Glas gezaubert. Dank dafür!