ABSURD & LOGISCH


Die 98. Ausgabe meines Fotomagazins ist eine Leidensnummer. Zwar viel fotografiert, aber irgendwie uninspiriert (meinem Empfinden nach...). Lag’s an den psychischen Lockdown-Auswirkungen, am Wintereinbruch oder einer allgemeinen Lustlosigkeit. Ich weiß es nicht, bitte aber in diesem weiteren Coronamonat um etwas Nachsicht.

Schnee gab es und Kälte und das ist in Bremen nur für kurze Zeit fotografisch interessant und etwas für die Schöne-Bilder-Macher... Deshalb hat es diesmal, ein farblich und von der Form her schrecklicher Handschuh auf den Titel geschafft. Absurd flamingofarben und auf einen schlanken Pfahl gepfropft: „Winterflamingo“, in Bremen wirklich selten...

Dass in unserer Fahrradmetropole etwas in die Speichen gerät, ist nicht überraschend. Wenn es aber die blaue, einfache Corona-Schutzmaske ist und die sich lediglich in den Schatten eines Hinterrades abgelegt hat, dann ist es schon mal ein Mobilfoto wert. „In die Speichen geraten“.

Viel Schnee, viel kühl... da treibt es einen ins Atelier... und man bedankt sich bei den Heizungsrippen, dass sie stets zuverlässig ihren wärmenden Dienst tun. Auch die frisch gemalten Werke profitieren davon, trocknen schneller. „Schräge Rippen“ können auch entzücken...

Viel Schnee hat es für die Bremer in den letzten Jahren nicht gegeben und so wird jede Sekunde für wintersportliche Betätigung genutzt, die weiße Pracht und sportliche Unterlage könnte ja bereits in der nächsten Sekunde weggeschmolzen sein. Das hat sich wohl auch die Langlauffachkraft gedacht, als sie sich tollkühn in der Uhlandstraße in die nicht gespurte Loipe wagte. Unfassbar, noch nie erlebt und gesehen. Doll und rätselhaft: „Wer loipt denn da?“

Das eigentlich obligatorische: „Wo ist Behle?“ (...ja, die Wintersportfans und Reporter Bruno Morawetz wissen Bescheid...Lake Placid 1980) habe ich uns erspart...

 

Ein Winter der eigenwilligen Farben... SPINK-Titel und Schlußbild bezeugen das. Vorn Flamingorosa, am Ende: „Coronaweiss...

 

So nun bleibt zu hoffen, dass die gewogenen Betrachter*innen, für diese etwas triste SPINK-Ausgabe frühlingserwartende Nachsicht üben.